Der große Stühle-Einkaufs-Ratgeber im Markenmöbel-Magazin
Der große Stühle-Einkaufs-Ratgeber im Markenmöbel-Magazin

Wie findet man die richtigen Stühle fürs Esszimmer? Was macht einen Stuhl eigentlich bequem? Und macht es Sinn verschiedene Stühle wild miteinander zu mixen? Dieser Einkaufs-Ratgeber liefert die Antworten.

Wie lange Deine Gäste zu Besuch bleiben hängt oftmals auch davon ab wie bequem Deine Stühle im Esszimmer sind. Letztlich sind schöne Stühle nicht nur ein Zeichen der Wertschätzung für Family, Mitbewohner oder Besucher, sondern auch ein klares Design-Statement. Und dann gibt es ja noch den Home-Office-Trend, der dazu führt, dass viele ihren Esstisch mittels Webcam zum Konferenz-Tisch machen.

Design-Klassiker oder moderne Skulptur?

Der klassische Stuhl hat eigentlich vier Beine, meist eine gepolsterte Sitzfläche und eine Rückenlehne. Wenn man jedoch in den Möbelhandel eintaucht wird man schnell feststellen, dass es eine unglaublich große Bandbreite gibt. Neben den 4-Fuß-Stühlen gibt es auch noch Freischwinger-Stühle, Säulenfuß-Stühle, Stapel-Stühle, Stühle mit Schaukel-Funktion und dann gibt es auch noch Stühle, die vielmehr den Begriff Skulptur verdient haben. Hinzu kommen immer wieder neue Innovationen der Möbel-Hersteller. Bevor wir jetzt über das Design sprechen sollten wir zuallererst die grundlegenden Basics festlegen.

Die richtigen Maße definieren

Die Stühle für Dein Esszimmer müssen immer auf Deinen Esstisch abgestimmt sein. Nur wenn Tisch und Stühle eine Einheit bilden funktioniert der Look im Gesamten. Entscheidend ist, dass die Stuhl-Sitzhöhe auf die Tischplatten-Höhe abgestimmt ist. Als Faustregel gilt, dass die gebräuchliche Stuhl-Sitzhöhe zwischen 42 und 48 cm beträgt.

Die Tischhöhe sollte nach der ISO-Norm 5970 bei 76 cm sein. Das wird allen Menschen ab 173 cm empfohlen. Wenn man dann den Unterarm waagerecht auf die Tischplatte legt so dass der Winkel zwischen Unter- und Oberarm 90 Grad beträgt kann man schnell testen ob alles passt. Sitzt man bequem? Hat man genügend Platz, ohne dass man an der Tischplatte anstößt?

Beachte auch, dass Stühle mit Armlehnen mehr Platz benötigen. Zugleich bieten diese Stühle dann natürlich einen größeren Komfort. Falls Dein Platz um den Tisch herum nicht sehr groß ist solltest Du zumindest überlegen, ob die beiden Stühle an der Stirnseite das Upgrade Armlehne erhalten sollten.

Deine Stühle sollten auf Deinen Esstisch abgestimmt sein. (BILD freistil Rolf Benz)
Deine Stühle sollten auf Deinen Esstisch abgestimmt sein. (BILD freistil Rolf Benz)

Gut gepolstert ist schon die halbe Miete

Wenn der Stuhl so richtig bequem sein soll ist es das Beste, wenn er gut gepolstert ist. Das Polster sollte mindestens vier Centimer dick sein. Gut wäre es, wenn die Vorderkante deutlich abgerundet ist, damit es nicht in den Kniekehlen drückt. Es gibt allerdings auch Holz-Stühle, die so verarbeitet sind, dass man überraschenderweise auch ganz ohne Polsterung bequem sitzen kann. Ein Kompromiss bei härteren Stühlen sind oftmals auch ergänzende Sitz-Kissen beziehungsweise Sitzauflagen. Ähnlich wie bei Sofas und Sesseln tauchen dabei auch Begriffe wie Nosag-Federung, Federkern oder Mini-Taschenfederkern auf. Es überrascht insofern nicht, dass Möbelmarken die für superbequeme Sofas bekannt sind über kurz oder lang auch Stühle produzieren, da Polstern nun einmal eine wertvolle Kompetenz im Möbelbau darstellt.

Die verschiedenen Bezugs-Arten kennen

Für den Bezug von Stühlen bietet der Möbelmarkt prinzipiell verschiedene Lösungen. Wobei Möbelhersteller manchmal bei Produkten nur eine eng geschnittene Auswahl zur Verfügung stellen. Damit Du bestens informiert bist erklären wir Dir die theoretisch existierenden Bezugs-Möglichkeiten. Auf diese Weise kannst Du erkennen, welche Bezugs-Ausführung am besten zu Deiner Lebens-Situation passt. Dieses Kriterium ist im Alltag eigentlich sogar noch wichtiger als das Design. Schließlich gilt: Wenn Du zu empfindliche Stühle kaufst kann es passieren, dass Du den Kauf schon bald bereuen könntest…

Bei den Stoff-Bezügen unterscheidet man zwischen Flachgewebe, Velours oder Mikrofaser.

Flachgewebe

Gewebe welches durch Kette und Schuss hergestellt wird. Das bedeutet es gibt immer einen oben und einen unten liegenden Faden. Beim Sitzen mit einer Jeans kann es dann schnell zu einem Abrieb des oben liegenden Fadens kommen. Zudem können Katzen oder Hunde relativ leicht Fäden ziehen.

Velours

Diese Textilbezüge haben ihre Knoten unterhalb der Nutzschicht, so dass sie überhaupt nicht abgerieben werden können. Hier kann maximal der Flor, also das oben liegende Material, in Mitleidenschaft gezogen werden.

Mikrofaser

Mikrofaser-Bezüge bestehen zu hundert Prozent aus synthetischem Material. Weil die einzelnen Fasern sehr dünn sind, können sie verschüttete Flüssigkeiten gar nicht aufsaugen. Viele kennen in diesem Kontext den Namen Alcantara.

Bei Leder gibt es verschiedene Arten. Die wichtigsten sind Anilin, Semi-Anilin, pigmentiert und Nubuk.

Anilin-Leder

Das teuerste und naturbelassene Leder. Alle Natur-Merkmale werden vollkommen sichtbar herausgearbeitet. Es wird nichts nachgefärbt oder übertüncht.

Semi-Anilin-Leder

Hier werden beim Gerbverfahren Farb- und Pflege-Zusätze für die spätere Pflegeleichtigkeit hinzugegeben. Dadurch ist es nicht so empfindlich.

Pigmentierte Leder

Diese Leder sind viel stärker mit Farbe und Prägung abgedeckt. Deshalb sind sie in der Regel auch härter und nicht so anschmiegsam. Bei Kindern oder Haustieren jedoch empfehlenswert!

Nubuk-Leder

Ein angeschliffenes Leder. Dabei wird die Haut auf der Fellseite so angeschliffen, dass ein velourartiger Griff entsteht. Man muss beachten, dass die Oberfläche im Bereich des Sitzens wieder glatt gescheuert wird und oftmals glänzt.

Weitere Leder-Spezialitäten wie Wild-Leder oder minderwertiges Spaltleder fristen eher ein Nischen-Dasein.

Es ist zu beachten, dass die teuersten Bezüge nicht immer die pflegeleichtesten sind. Ja mehr noch, die teuersten Leder-Ausführungen sind oftmals am empfindlichsten.

Bei Kunstleder handelt es sich um ein künstlich hergestelltes Material im Leder-Look. Dieser Bezug ist anfangs sehr pflegeleicht aber die in der Produktion notwendigen Weichmacher verflüchtigen sich im Laufe der Zeit. Dadurch wird das Obermaterial brüchig und kann sich im schlimmsten Fall sogar ganz ablösen. Darüber hinaus ist Kunstleder meist nicht atmungsaktiv, weshalb man an heißen Tagen immer das Gefühl haben wird, direkt am Stuhl „kleben“.

Die Qualität der Bezüge beurteilen

Wenn Du schon einmal Stühle von einer guten Möbelmarke gekauft hast wirst Du Dich sicher an die Stoff- oder Leder-Muster erinnern. Diese haben auf der Rückseite in der Regel verschiedene Bewertungen. Im Folgenden lernst Du die wichtigen Begriffe genauer kennen.

Lichtechtheit / Farbechtheit

Merkmal, das zeigt wie kritisch die Sonneneinstrahlung für den Bezug ist und wie groß die Gefahr des Ausbleichens ist. (Lichtechtheit 8 = bester Wert.)

Scheuerbeständigkeit

Darunter versteht man die Verschleißprüfung des Bezuges. Diese wird in Scheuertouren gemessen.

Pilling-Verhalten

Darunter versteht man die Knötchen-Bildung des Textil-Gewebes. (Note 5 = eine geringe Knötchen-Bildung. Note 1 = starke Knötchen-Bildung.)

Reibechtheit

Das Risiko des Abfärbens des Bezuges auf andere Textilien. (Dunkle Farben sind dabei generell anfälliger als helle Farbtöne.)

Weshalb Deine Persönlichkeit den Kauf von Stühlen prägen sollte

Damit die Stühle optisch gut wirken müssen sie wie bereits erwähnt auf den Esstisch abgestimmt sein. Richtig, jetzt geht es nicht nur um die Maße, sondern auch um den Look. Insofern musst Du den Raum im Gesamten stets vor Augen haben. Also, welcher Wohnstil dominiert Dein Esszimmer? Zur Erinnerung: Die vier Wohnstil-Welten lauten: Modern, klassisch, Landhaus oder Patchwork.

Welcher Wohnstil am besten in Dein Esszimmer passt hängt letztlich immer von Deiner eigenen Persönlichkeit ab. Unser Wohnstil-Kompass kann Dir dabei gerne Klarheit verschaffen. Dieser Kompass ist ein vereinfachter Persönlichkeits-Test und liefert nach zwei Fragen bereits eine erste grobe Einordung.

DER WOHNSTIL-KOMPASS - entwickelt von Michael T. Wurster, Thomas Wurster, Matthias Wurster und Simon Wurster.
DER WOHNSTIL-KOMPASS – entwickelt von Michael T. Wurster, Thomas Wurster, Matthias Wurster und Simon Wurster.

Darf man verschiedene Stühle miteinander kombinieren?

Liebhaber des hippen Patchwork-Stils stehen total auf bunte Farben. Entsprechend kann man auch verschiedene Farben oder gar Stuhl-Designs miteinander kombinieren. Damit das Ergebnis jedoch nicht zu chaotisch wirkt wäre es ratsam es in Sachen Vielfalt nicht zu sehr zu übertreiben. Entscheidend ist es einen roten Faden zu haben. Zum Beispiel könnten alle Stühle das gleiche Gestell haben.

Beachte dabei, dass vor allem in kleinen Räumen ein zu wilder Mix regelrecht erschlagen kann! Zudem solltest Du es vermeiden verschiedene Hölzer in einer Essgruppe miteinander zu kombinieren.

Die neue freistil Rolf Benz Dining Kollektion - Eine Preview im Markenmöbel-Magazin
Wer den Patchwork-Look liebt sollte darauf achten einen roten Faden im Konzept zu haben. (BILD freistil Rolf Benz)

Ein abschließender Insider-Tipp: Die neue freistil-Dining-Kollektion

Die neuen Stühle der Kollektion freistil 118 sind ein besonderer Insider-Tipp. Diese Stühle werden im Rolf Benz Werk gefertigt und können mit jedem beliebigen freistil-Stoff-Bezug ausgestattet werden. Hervorzuheben ist bei diesen 118er Modellen die Hussen-Befestigung. Das bedeutet man kann den Bezug abnehmen und im Worst-Case auch erneuern, ohne dass man gleich den ganzen Stuhl neu kaufen muss.

Text von: Michael T. Wurster (MBA), Bestseller-Autor, Journalist & Einrichter aus Leidenschaft.

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